Begegnungsstätte für Jung und Alt

Ein Tatort, aber kein Verbrechen
Rheder greifen Projekt des Landkreises auf und schaffen Begegnungsstätte für Jung und Alt

gs Rhede. Der Tatort ist kein Fall für kriminalistische Spürnasen. Es gibt jede Menge Zeugen, aber kein Verbrechen. Im Beisein zahlreicher Bürger ist im Rheder Sportzentrum am Dienstag die Fertigstellung des Projektes „Tatort Dorfmitte“ offiziell gefeiert worden.
Kern des Projektes sind eine umfassende Neugestaltung des Gruppenraumes in der Mehrzweckhalle sowie die Schaffung einer Gemeinschaftsfläche vor der Halle. „Tatort Dorfmitte“ ist eine im vergangenen Jahr gestartete Gemeinschaftsinitiative des Landkreises Emsland in Kooperation mit dem Kreisjugendring, dem Seniorenbeirat sowie den Städten und Gemeinden (siehe Infokasten).
Ziel des Projektes ist es, die Lebensqualität vor Ort in Zeiten des demografischen Wandels durch ehrenamtliches Engagement der Bürger zu steigern. „Wir wollen generationenübergreifend mobilisieren, ehrenamtlich tätig zu werden“, sagte der Demografiebeauftragte des Landkreises, Walter Pengemann. Das Projekt sei zwar kreisweit aufgezogen, „Ideen des Landkreises helfen jedoch nicht, wenn sie nicht vor Ort aufgegriffen werden“, betonte Pengemann.
Bürgermeister Gerd Conens zufolge wurde der „Tatort Dorfmitte“ in Rhede mit Unterstützung des Landkreises, der Seniorenbeauftragten der Einheitsgemeinde, Lore Vinke, sowie mit der Kolpingsfamilie umgesetzt.

Enger zusammenrücken
Die Kolpinger sind es auch, die die Patenschaft für die Pflege der Anlage übernehmen. „Das machen wir gerne“, sagte Kolpingvorsitzender Heinz Niesmann. Dokumentiert wird die Patenschaft durch ein Schild, das Conens zusammen mit Vinke, Niesmann und Pengemann an der Mehrzweckhalle anbrachte. Pengemann wünscht sich, dass Jung und Alt den Platz intensiv nutzen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sei es an der Zeit, sozial enger zusammenzurücken.
Conens bewertet die Entwicklung des Rheder Ortskerns positiv. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte der Bürgermeister und nannte als Beispiele unter anderem die Neubauten der Sparkasse Emsland und der Emsländischen Volksbank, den Bau von Seniorenwohnungen, die Ansiedlung des K+K- sowie die Rückkehr des Markant-Marktes. Im Ortskern habe sich in den vergangenen fünf Jahren viel getan. „Und nur aus einem guten Kern kann etwas wachsen“, so Conens.
Dazu beitragen soll nun auch der „Tatort Dorfmitte“. Wie der Bürgermeister berichtete, wurde der Gruppenraum in der Mehrzweckhalle im Rahmen des Projektes nach 30 Jahren generalüberholt. Dazu gehören unter anderem eine neue Küche sowie Tische, Stühle und Gardinen. Bei der Gestaltung des Platzes habe die Kolpingsfamilie viel geleistet, betonte Conens. Die Kolpinger hatten gepflastert und ein Beet angelegt. Die Finanzierung des Projektes, dessen Gesamtvolumen rund 15 000 Euro umfasst, trägt größtenteils die Gemeinde.
Die Gemeinschaftsfläche hat derweil ihre erste Bewährungsprobe bestanden. Dafür sorgte die Volkstanzgruppe Rhede mit zwei unterhaltsamen Einlagen während der offiziellen Feier.

Quelle: Ems-Zeitung - Ausgabe vom 15. Juli 2010 - Seite 13, Lokales